Vereinssiegel

Leubener Schlossverein e.V.

Geschichte in Bildern

Der Erbauer des Schlosses und seine Gemahlin

Porträt Hanns Gottlieb von Thielau

Hanns Gottlieb von Thielau

* 1662 in Kroitsch bei Liegnitz in Schlesien
† 1723 in Lampertswalde

Porträt Charlotte Elisabeth von Thielau

Charlotte Elisabeth von Thielau

* 1670 a.d.H. Bieberstein
† 1730 in Lampertswalde

Das Wappen derer von Thielau

Wappen derer von Thielau

Aus dem Wappenhandbuch des in Schlesien landgesessenen Adels, von Alfred Freiherr von Krane, Görlitz 1904 - 1908

Die Wappensage derer von Thielau

- aus "Schlesische Heimat" 1864 -

Der Ring und die Elster

Im Schlosse zu Liegnitz in Schlesien verschwand eines Tages ein sehr kostbarer Ring der Herzogin, den sie in ihrem Zimmer verwahrte. Außer der Herzogin hatte nur ein Edelknabe Zugang zu diesem Raume. Ihm oblag die Bedienung der Herzogin, und er wurde sofort verdächtigt, den Ring entwendet zu haben. Er leugnete zwar hartnäckig und wies darauf hin, dass er aus altem Geschlecht sei und ihm deshalb eine solche Tat nicht zuzutrauen sei. Dies alles aber nutzte nichts, er wurd mit Schimpf und Schande aus dem Schloss gejagt. Nach vielen Jahren veranstaltete der Herzog eine große Jagd. Dabei beobachtete ein Ritter eine Elster, die aus ihrem Neste in einem hohen Baume ab- und aufllog. Er trat näher, und dabei sah er im Nest etwas blinken und glitzern. Er erstieg den hohen Baum und fand im Neste eine Ring, den die Herzogin als den ihren erkannte, und den sie so sehr vermisst hatte. Nun wurde offenbar, dass der frühere Edelknabe zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt worden war. Er, der inzwischen zum Manne herangewachsen war, wurde erneut an den Liegnitzer Hof des Herzogs berufen und in Gnaden wieder aufgenommen. Um das Unrecht wieder gut zu machen, verlieh ihm der Herzog sein Schloss zu Kroitsch mit dem ganzen Dorfe. Er sprach zu ihm: "Fortan führe, weil du und dein alter ritterlicher Vater die letzten Zweige eines edlen Hauses seid, einen Baustamm mit zwei Ästen im Wappen. Auf dem gekrönten Ritterhelm soll sitzen die diebische Elster mit dem Ring im Schnabel. Dies soll mich daran erinnem, dass ich dir Unrecht widerfahren lassen habe". Dort lebte er noch lange Jahre in Zufriedenheit und Glück. Seit jenen Tagen haben die von Thielau dieses Wappen und führen es noch heute.

Heute noch ist das Wappen an verschiedenen Orten der Region zu finden:
Hofgebäude in Leuben (Giebelseite)
Patronatsloge Rittergut Leuben in der Kirche zu Naundorf
Schloss Promnitz an der Elbe
Schloss Hof
Schloss Lampertswalde mit Kirche

Historische Bilder

Postkarte um 1900

Postkarte etwa um 1900, Ansicht von der Hofseite aus Richtung Südwesten. Sehr gut zu erkennen sind die zweistufigen Terrasse sowie die dichte Heckenbepflanzung.

Hochzeitsfeierlichkeiten 1921

Eine Aufnahme von den Hochzeitsfeierlichkeiten des Andreas von Zeschau mit Marie-Louise von Pflugk im Jahre 1921 in Leuben. Die Eleganz und Symmetrie der Barock-Architektur des Schlosses und die Harmonie mit den umgebenden Anlagen kommen auf diesem Foto besonders gut zum Ausdruck.

Schloss um 1835

Eine Lithografie des Schlosses zu Leuben um 1835.

Skulptur -Der Herbst-

"Der Herbst", eine der vier Lebensgroßen Skulpturen "Die vier Jahreszeiten" aus dem Schlosspark. Aufnahme Ende der 60er, Anfang 70er, 1975 wurden alle vier Skulpturen in den Naundorfer Schlosspark gebracht. Heute sind die Fragmente der Figuren im Gärtnerhaus des Schlossparkes in Lampertswalde aufbewahrt und auch zu besichtigen.

Blick auf das Schloss vom Vorgarten

Blick auf die Front des Schlosses vom Vorgarten.

Lindenallee zur Rückseite des Schlosses

Diese prächtige Lindenallee führte zur Rückseite des Schlosses.

Blick aus dem Schlosspark

Der Blick aus dem Schlosspark über den Wassergraben auf die Schlossrückseite, auch im Bild die Brücke zum Park.

Der älteste Baum direkt im Schloss-Hinterhof

Der älteste Baum direkt im Schloss-Hinterhof, mit anliegendem, von Efeu überdachten Pavillon.

Einfahrt zum Schlossgelände

Die Einfahrt zum Schlosshof.

Deutsches Adelsblatt

Hanns Gottlieb von Thielau

- Ein Artikel von Marek Schurig für das Deutsche Adelsblatt -

Sicherlich ist dem einen oder anderen der Name dieses Herrn schon einmal über den Weg gelaufen. Dieser besagte Herr ist eng mit der Entwicklung der Ortschaften Leuben und Lampertswalde verbunden. Doch zuvor reisen wir nach Schlesien in das Jahr 1662 zurück. Hier in Kroitsch bei Liegnitz erblickte am 11. September 1662 Hanns Gottlieb, der erstgeborene Sohn von Gottlieb Thilo von Thielau, Herr auf Kroitsch und Schmorse, und der Blandiene Krebs von Rommnitz, das Licht der Welt. Als er zehn Jahre alt war, starb sein erkrankter Vater. Die Erziehung oblag nun für ihn und seinen ein Jahr jüngeren Bruder der Mutter. Mit 22 Jahren sendete sie ihn nach Dresden an den kurfürstlichen Hof, wo er am 3. September 1684 von Kurfürst Johann Georg III zum Kammerjunker für seine beiden Söhne, die Prinzen Johann Georg und Friedrich August, erwählt wurde. Als Jahresgehalt bekam er 500 Taler. Nachdem der erste Sohn des Kurfürsten an den Pocken verstarb, wurde Hanns Gottlieb von Thielau 1691 zum Stallmeister beim Prinzen Friedrich August ernannt. Auch hier in Leuben hielt der neue barocke Baustil Einzug. Das ehemalige Herrenhaus wurde vollständig neu errichtet. Neben diesen Besitzungen gehörte ihm noch das Gut Scheibsdorf in Schlesien. Das elterliche Gut Kroitsch, welches er vom Vater geerbt hatte, verkaufte er seinem jüngeren Bruder Florian Gottlob von Thielau am 21.Januar 1686 für 12000 Taler. Unter den Augen der Mutter wurde die Kaufurkunde im Schloss zu Kroitsch unterzeichnet. Mit seiner Ehefrau Charlotte Elisabeth von Thielau hatte er zehn Kinder. Hanns Gottlieb von Thielau starb am 17.Januar 1723 in Lampertswalde im Alter von 61 Jahren. Er wurde hier in der neuen Familiengruft in der Kirche beigesetzt. Seine Ehefrau folgte ihm am 10. Juli 1730. Erbe war beider 3. Sohn Carl Gottlieb von Thielau. Noch heute können wir die Spuren dieses Herrn sehen, war er es doch, der als Oberstallmeister das Gestüt in Graditz mit aufbaute. Oder an verschiedenen Gebäudeteilen finden wir das Wappen derer von Thielau, wie z.B. an der Lampertswalder Kirche oder in Leuben an Wirtschaftsgebäuden. Auf jeden Fall grüßt er zusammen mit seiner Gattin die Besucher der Kirche in Lampertswalde, wenn er dem einen oder anderen von seinem Bildnis aus zulächelt. Vielleicht treffen Sie ihn einmal bei einem Konzert oder Gottesdienstbesuch in Lampertswalde.